Dienstag, 4. März 2014

Submissionsfantasien und Wirklichkeit



Nicht Ungewöhnliches, Submissionsphantasien zu benutzen um Orgasmen zu bekommen!
Die Ursache liegt vermutlich in Übergriffen auf mich, während der Kleinkindheit. Haareschneiden zum Beispiel. Was noch? Im Nacken gekrault werden. Lange alleingelassen warten. >> Kommen wenn ich gerufen werde. >> Befehle befolgen. Auch Switchen ist möglich. Eine Frage der Rollen. Die Quelle der Lust gründet sich in der Differenz, sagen SIE. Oben oder Unten ist austauschbar.
Wenn es politisch wird, ist Oben und Unten nicht mehr einfach so austauschbar. Es gibt Leute, die es „ganz nach Oben“ geschafft haben, und Leute die den „Absturz“ erlebt haben. Begreifen, dass beides selbstschädigend, widernatürlich und unmenschlich ist.
Artgerecht handeln heißt, in solidarischen, zärtlichen Frauengruppen den Alltag organisieren und bewältigen, heißt je nach Lust, männlichen Besuch empfangen. So ähnlich gestaltet sich mein Leben derzeit. Der geheime Wunsch nach einer monogamen Partnerschaft mit einem Mann ist sozialisationsbedingt konstruiert, ist meiner psychosozial-somatischen Gesundheit vermutlich nicht zuträglich. Das immer wieder begreifen.
Worauf ich hinauswill: Sheila Jeffreys‘ „Ketzerinnen“, 20 Jahre alt, wie sie den Gender Feminismus entlarvt und die Erinnerung an den radikalen lesbischen Feminismus dagegensetzt. Noch immer werden, weibliche Theoretikerinnen ignoriert, wie etwa Mary Daly.
Lesbische Identität ist ganz klar KEINE sexuelle Orientierung. Es ist eine Willensentscheidung. Es ist die Entscheidung, Frauen zu lieben und ihr Anfang ist darin begründet, sich selbst zu lieben. Eine Willensentscheidung auch, auf Augenhöhe zu lieben, von Gleich zu Gleich, ohne Hierarchie, ohne "Oben" und "Unten": erotische Differenz aus der Vielfalt zu entwickeln. Viele Frauen machen die Erfahrung, dass sie in der Mitte des Lebens lesbische Identität selbst-bewusst entwickeln, und somit den Dienst am Patriarchat verweigern. Das Private ist politisch.
Das schließt natürlich nicht aus, dass solches auch in einer Heterobeziehung machbar ist. Ist es das?
 

Montag, 24. Februar 2014

Egokunst I

Bertolucci hat wieder einen wunderbaren Film gemacht. Was ich mitnehme? "Versprich mir, dass du aufhörst Dich zu verstecken!"

Monogamie die patriarchale Lüge

"Er wolle keine Beziehung, sagte mir der Mann, in dessen Bett ich nach einer feuchtfröhlichen Nacht gelandet war. Ich war achtzehn Jahre alt, er siebenundzwanzig – und mir war das recht. Ich sagte ihm, ich käme selber gerade aus einer Beziehung. Wolle mich einfach ein bisschen rumtreiben ohne Verpflichtungen. Wir waren uns einig und trafen uns wieder. Wir kochten zusammen, machten ausgedehnte Touren mit dem Bike, besuchten Konzerte und lagen lange Sonntage im Bett. An einem dieser Sonntage, ich war inzwischen zwanzig, sprachen wir über unser Verhältnis. Unsere Beziehung. Ob es in diesen Jahren daneben vielleicht noch andere gegeben habe. Es hatte. Erst schilderte er mir ein paar Liebesabenteuer. Dann gab ich meine Handvoll zum Besten. Worauf er schweigsam wurde, sich schließlich anzog und mich verließ. Nach zwei Wochen kam er zurück und bat mich, es nochmals zu versuchen. Ich lehnte ab. Nicht wegen seiner anderen Geschichten, sondern weil er unsere Abmachung verraten hatte: Wir sind zusammen, weil wir uns viel bedeuten. Treue ist dafür keine Bedingung."

http://www.zeit.de/2012/13/CH-Monogamie

Ein Mensch, der Treue in einer Partnerschaft verlangt, verweigert dem anderen die Treue zu sich selbst. Meist tun das maskuline, dominante Menschen, die der Partnerin ganz andere Regeln auferlegen als sich selbst. Wie oft habe ich das erlebt. Selten konsequent den Schlussstrich gezogen. Die Gelegenheiten werden seltener. Vielleicht wartet das Glück einer selbsbestimmten Liebe um die nächste Ecke auf mich.

Donnerstag, 6. Februar 2014

Wirklich wichtig

"Unser Leben endet an dem Tag,
an dem wir über Dinge schweigen,
die wichtig sind."


Martin Luther King



Es gibt Wichtigeres als Sex: beständige Freundschaften, eine liebevolle Familie, Wohlstand, ein schönes Zuhause, ein ausgeglichenes Gemüt, Sicherheit... eines aber ist mir immer noch so klar wie vor 30, 40 Jahren, als mein Sexleben anfing: Monogamie und Ehe ist für mich, und ich bin eine Frau, der größte Liebestöter. Jedes Mal wenn einer versucht mich für sich zu reservieren, verliert er meine Lust. Obwohl ich sie warne: glauben können es nur wenige. Die sind geblieben. Schön.



http://www.welt.de/icon/article124030369/Von-wegen-Monogamie-was-Frauen-wirklich-wollen.html