Mittwoch, 28. Juli 2010

dann lebt Dein Herz

Vollmond das globale Ereignis

ich hab Dein Bild nicht verbrannt, denn ich hab keins
es hat mir gutgetan Dich 1:1 zu sehn
letztens
im Vollmond haben wir gevögelt, das ist
lange her, viel zu lange und
hey
ich vermisse Dich Dich Dich Dich
Deinen süßen Korianderduft
Deine Fülle in mir -
und der Mond sieht mich untergeh'n
allein

Montag, 26. Juli 2010

Heimat

Vielleicht lebt die Indianderin auf den lichten Höhen um den Reußenstein, schaut am Abend auf die Teck, lässt ihren Drachen am Albtrauf fliegen? Jedenfalls lebten Vorfahren in Wiesensteig, und wenn ich diese Landschaft besuche, fühle ich mich sicher und daheim. Höhlen, steile Felsen, Buchenwälder, Geborgenheit und Weite. Ich liebe sie, meine herbe Heimat.

Sie tritt ans Licht, in die freundliche Morgensonne, und strahlt.

Sonntag, 25. Juli 2010

Was Liebe ist

"Was jemand oder etwas ist, sagt Wagn*, wird von allem anderen definiert, das er oder es nicht ist. Dieses andere ist sein System, das Definierte selbst ist das Objekt, und diese System-Objekt-Beziehung gilt für physikalische Vorgänge ebenso wie für psychologische. Beim Objekt ICH wird das System von den Menschen gemacht, die es definieren: Die anderen machen mich zu dem, was ich bin, ohne ihre Definition wäre ich kein Individuum, denn ich hätte keine Eigenschaften und wäre von nichts und niemandem verschieden. Je weniger Menschen mich definieren, desto zuverlässiger wird die Definition, die man mir bietet, denn desto geringer ist die Gefahr, dass sie in sich wirdersprüchlich sein könnte. Das Glück, das ein Individuum durch genaues Definiertsein - durch seine freiwillige Unterwerfung unter fremde Maßstäbe - empfindet, nennt Wagn Lust an der Unfreiheit. Ihr Gegenteil wäre Existenzangst, die durch Definitionsmangel - durch Freiheit - entsteht. Der ideale Definitor ... wäre demnach ein einziger anderer, und am besten für die Rolle geeignet wäre zweifellos der Liebespartner. ... Derjenige, der mir am genauesten sagen kann, wie ich bin, als Mensch und als sexuelles Wesen, ist mein Geliebter. Das ist auch der Grund, weshalb Liebe glücklicher - und unglücklicher - machen kann als alles andere.
... Verlässt mich mein Geliebter, so entseht ein unmittelbarer, akuter Definitionsmangel, ein Zustand totaler Freiheit, auf den ich - wenn es eine wirklich große Liebe war, eine absolute Definition von Geist und Körper - nur mit Apathie, Verzweiflung, Wahnsinn, Selbstmord - mit Existenzangst reagieren kann. Der oft belächelte Liebeskummer ist wohl das größte Unglück, das einem Menschen zustoßen kann: Es ist das intensivste Freiheitserlebnis, das die Welt zu bieten hat."

*Klaus Wagn: Was Zeit ist und was nicht. München 1975
aus: Esther Vilar, das polygame Geschlecht

Samstag, 17. Juli 2010

gehen zusammen ins Wasser

hey Kumpel ... als ich Dein Auto stehen sehe, pocht mir das Blut, höher wie immer, wenn du mir in der Nähe bist. Wir ziehen uns an wie voller Magie, immer. Ich folge dem lauten Schlag Deiner Adern und finde Dich, bald, am Ufer. Die Blicke treffen sich, mitten ins Herz. Setze mich neben Dich auf den Stein, ins noch Heiße, unter die Abendsonne. Tauschen wir Wortfetzen aus wie immer, und jeder ein mögliches Wesen für sich. Fühlen wir Anmut, Leidenschaft, fühlen Verlangen. Liebe verbrennt uns die Haut, viel, viel zu intensiv ihr zu folgen. Noch, nicht. Gehen zusammen ins Wasser, lachen vertraut.

Samstag, 3. Juli 2010

a l t

Bald bin ich alt.
Will weiter genialen Sex,
solange bis ich nicht mehr
kann.
Leg' mich ins Gras
und beiße 'rein.

Bin einig
dann
mit Dir
würzig Duftendem
in mir.